#WIRKSAMKEIT oder: Was es heißt, Leadership zu entwickeln
Geht es nur mir so? Oder erleben auch Sie eine ständige Verniedlichung von Leadership und Führung?
Die Wolke der meistgenutzten Hashtags auf den Social Media Plattformen jedenfalls hat eine deutliche Neigung zum „Weichen“. AI und Purpose, Life Balance und Health, Resilienz und Sinn, Gender und Umwelt, Coaching und Creativity, Wertschätzungskultur und Entschleunigung.
Aber nichts davon wird einfach nur deshalb eintreten, weil wir es als Ziel wie eine Monstranz vor uns hertragen, die gleichen Begriffe in jedem Blogbeitrag anhäufen, am besten gleich in den ersten Zeilen. Auch nicht deshalb, weil wir sie auf Plakaten vor das Rathaus tragen und dort skandieren.
Verstehen Sie mich nicht falsch: Alle mit diesen Begriffen verbundenen Ziele sind von zentraler Bedeutung. Aber gerade die Tatsache, dass wir sie so prominent wahrnehmen, zeigt, dass sie ganz offensichtlich noch nicht realisiert sind, dass es noch ein Bedürfnis gibt, einen Raum zwischen dem IST und dem SOLL.
Wollen wir die Welt in der gewünschten Richtung entwickeln, ist WIRKSAMKEIT am Ende das Einzige, das zählt. Wenn wir eine bessere und fairere Welt schaffen wollen, bemisst sich unser Erfolg nicht daran, was gut gemeint, sondern allein daran, was wirksam war. Auch für den Weg zum Ziel gilt: Erstrangig ist nicht die Frage, ob er uns gefällt oder ob er den Beteiligten möglichst wenig Unannehmlichkeiten bereitet. Es zählt ausschließlich, ob er tatsächlich dorthin führt.
Bevor Sie sich von der „Kälte“ dieser Logik abwenden: Ist Wirksamkeit wirklich eine „gnadenlose“ Qualität?
Wirksamkeit heißt nicht Wirksamkeit um jeden Preis, heißt gerade NICHT, das wert-volle Ziel mit den wert-losen Mitteln zu erreichen. Wirksamkeit bezieht sich eben nicht auf „systemische“ Idealvorstellungen, die allein den Menschen in den Mittelpunkt stellen und nicht das Resultat. Sie bezieht sich auf das Verständnis von Systemen, in dem Menschen gemeinsam auf Basis der Vielfalt ihrer Talente jene Widerstände überwinden können, die zwischen dem IST und einem SOLL stehen. Einem SOLL, das sie nicht als Idee, sondern bald tatsächlich glücklicher, erfahrener und zufriedener macht. In dem sich Erfolg nicht dadurch einstellt, dass es für alle „nett“ war, sondern dadurch, dass alle am Resultat beteiligt waren.
Wirksamkeit ist nicht nur Voraussetzung für Respekt und Fairness, sondern ohne Respekt und Fairness, ohne den Menschen und dessen Handlungen gar nicht denkbar. Ohne Rücksichtnahme auf das Menschliche als Ziel aller unserer Anstrengungen ist Wirksamkeit ebenso sinnlos, wie die plakative Zurschaustellung „menschlicher“ Ziele ohne Rücksichtnahme auf Wirksamkeit.
Wirksam entwickeln – Leadership Gymkhana
Leadership Gymkhana ist natürlich auch das Ergebnis meiner jahrzehntelangen Führungserfahrung als Unternehmer, CEO, Hochschullehrer und Berater. Im Grunde aber ist sieesmein unverbrüchliches Bekenntnis zur dabei gewachsenen Überzeugung: Menschen sind gemeinsam fähig, auf der Basis ihrer Vielfalt und gerade jenseits perfekter Prozesse auf den ersten Blick unlösbare Probleme lösen und komplexe Systeme gestalten und betreiben zu können.
Leadership Gymkhana richtet sich an Menschen, die alle Tricks mit Excel und Balanced Scorecards längst kennen und dabei erfahren haben, dass die Welt nicht in Formeln funktioniert. Die Design Thinking nicht für einen Gegenentwurf zu GANTT-Diagrammen halten und zugleich erfahren haben, dass man nicht an kreativen, noch strukturierteren Methoden scheitert, sondern an der Verhaltensfolkore der Beteiligten. Die verstanden haben, dass Leadership in einem System willensbehafteter Teilnehmer kein Sack an Methoden und Prozessen ist, sondern eine Gravitationskraft für die Richtung individueller Gedanken, Ideen und Handlungen.
Das erwachsene Gegenstück zur einfachen Idee von Ursache und Wirkung ist freilich weder Hoffnung noch Zufall. Eher das Bild eines Orchesters, in dem nicht die Summe der Instrumente und schon gar nicht der selektive Klang einer einzelnen Denkweise und Methode zählen, sondern der Regelsatz eines Rahmens, der die Wirkung vieler Instrumente in einem authentischen Muster unter einen Hut bringt.
Was irgendwann am Ende großer Pläne und Organisationen herauskommt, entsteht jetzt aus den Entscheidungen und Tätigkeiten jedes Einzelnen. Die drei Module der School beginnen daher bei der aktuellen Handlung des Einzelnen in genau diesem Moment und schaffen ohne gedankliche Brüche die Verbindung zur Wirksamkeit in der persönlichen Führung und beim Aufbau organisatorischer Strukturen.
Whiteorblack steht für den Kern unserer Arbeit. Vor dem Hintergrund von Rollen und Identitäten, persönlicher und kollektiver Emotion und Wertung auf der einen Seite, dem faktischen Verständnismodell und der Analyse komplexer Systeme auf der anderen geht es um die Kunst, Richtung und Handlungsfähigkeit immer dort zu schaffen, wo es keine eindeutigen Antworten im Sinne von weiß oder schwarz, richtig oder falsch gibt.
Die Grenzen der eigenen Komfortzone werden auf diesem Weg immer wieder berührt. Fehler, Widerstände und Konflikte verändern dabei ihre Rolle: Was gestern als Fehler galt, als Abweichung vom gestern geschaffenen Perfektionsbild, ist morgen die Grundlage für den Aufbruch in ein verändertes Verständnis. Was keinen Widerstand gibt, was ohne Überwindung allein geschieht, wie die Weintrauben, die uns freiwillig in den Mund fallen, ist nicht weniger wertvoll, braucht aber keinen Eingriff und keine Leadership.
Wo es Talente und Vielfalt gibt, braucht es Konflikte. Wo sie aufhören, stirbt das Kollektiv der Perspektiven und sein Mehrwert. Wo sie eskalieren, auch.
Dynamik umarmen
Leadership Gymkhana besteht aus vier Modulen: Leadership Gymkhana, Personal Gymkhana, Team Gymkhana und Corporate Gymkhana.
Denn: Ganz gleich was am Ende in der Organisation herauskommt – es ist immer die Summe der Entscheidungen von Menschen in einem konkreten Moment. Entsprechend müssen Leader antizipieren, wie Menschen im Kontext zielgerichteter Arbeit denken, handeln und entscheiden: Wenn ich als Leader verstehe, wie ich selbst agiere und wie ich wirksam werden kann (=Personal Gymkhana), begreife ich auch, wie andere dies tun und welche Steuerungsmöglichkeiten sich daraus für mich ergeben (=Team Gymkhana) und wie ich über Strukturen steuern kann (=Corporate Gymkhana).
Modul 1 „Leadership Gymkhana“ ist als Grundlagenmodul Voraussetzung für die Teilnahme an den Modulen 2 bis 4, die dann ohne vorgegebene Reihenfolge gebucht werden können. Weil wir felsenfest davon überzeugt sind, dass Leadership Gymkhana auch unsere Kunden überzeugt, ist Modul 1 voll rückerstattungsfähig, wenn die Erwartungen des Kunden nicht erfüllt werden können.
Die Module können entweder geschlossen von Führungsteams eines Unternehmens (bis zu max. 15 TN) gebucht werden. Im gemischten Format kommen die Teilnehmer aus unterschiedlichen Unternehmen. In Einzelfällen können Leadership Gymkhana Module auch gezielt in Transformationsprozesse oder Anwendungsfälle des beauftragenden Unternehmens integriert werden. In allen Formaten ergibt sich für alle Teilnehmenden und Firmen eine wechselseitige Steigerung von persönlichem und unternehmerischem Erfolg.
Die nächste Leadership School startet im September 2022.